Circular Economy – cross-sectional topic

In ihrer Mitteilung vom März 2020 über "Einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft" stellte die Europäische Kommission fest, dass Europa, um seine Ambitionen zu erreichen, den Übergang zu einem regenerativen Wachstumsmodell beschleunigen muss. Dieses würde dem Planeten mehr zurückgeben, als entnommen wurde, um seinen Ressourcenverbrauch innerhalb der Belastungsgrenzen zu halten. Wir sollten demnach danach streben, unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern und die zirkuläre Materialverbrauchsrate im kommenden Jahrzehnt zu verdoppeln. Dieses Verständnis der Kreislaufwirtschaft deckt sich weitgehend mit der wissenschaftlichen Sichtweise der Empa zu diesem Thema – einer Sichtweise, die auf einem integrativen, kaskaden- und ressourcenbasierten Ansatz beruht, der auf eine ökologisch nachhaltige und sozial vorteilhafte Wirtschaft abzielt.

Für unsere Gesellschaft lässt sich dies übersetzen in das Ziel, Materialien und Produkte in möglichst vielen Kreisläufen zu verwenden und sie mit einem Minimum an Abfall und Verschmutzung wiederzuverwerten; ein Ziel, das für die RFA "Sustainable Built Environment", aber auch für weitere RFA der Empa wie "Ressourcen und Schadstoffe" von hoher Relevanz ist. Zwei der Hauptfragen, die angegangen werden müssen, sind die Identifizierung der nachhaltigen Ressourcenbasis und die Bestimmung, wie diese Basis dann am besten innerhalb unserer Gesellschaft genutzt werden kann.

Für eine nachhaltig gebaute Umwelt müssen die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

  • Baumaterialien werden in Mengen produziert, die alle anderen Anwendungsbereiche übersteigen.
  • Die Bauphase eines Gebäudes bestimmt zu einem grossen Teil seine eigentliche Betriebsphase (wie z.B. den Energieverbrauch oder die Nutzungsflexibilität).
  • Gebäude und damit auch die damit verbundenen Materialvorräte bleiben über Jahrzehnte in Betrieb, wodurch neue Arten von städtischen Rohstofflagerstätten entstehen, die umfassend identifiziert werden müssen, um eine effiziente Wiederverwendung in einem anderen Kreislauf zu ermöglichen.

Die Anwendung geeigneter Methoden und Indikatoren an den verschiedenen Schnittstellen zwischen Produkten, Systemen und verwandten Technologien, insbesondere die Messung ihrer Potentiale für eine höhere Zirkularität, wird es uns daher ermöglichen, einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gesellschaft zu machen.

Dr. Roland Hischier

Dr. Roland Hischier
Wissenschaftlicher Gruppenleiter

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