«Challenge Debiopharm-Inartis 2016»

Preis für transparente Mundmaske

02.12.2016 | MARTINA PETER

Gemeinsam mit einem Forschungsteam der EPF Lausanne haben die Empa-Wissenschaftler Giuseppino Fortunato, Anne Géraldine Guex und René Rossi für das Projekt «Hello Mask» den «Challenge Debiopharm-Inartis»-Preis 2016 erhalten. Die Auszeichnung, die von der Debiopharm Group und der Stiftung Inartis verliehen wird, geht an innovative Projekte im Gesundheitsbereich, die helfen das Leben von Patientinnen und Patienten zu erleichtern.

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Von links nach rechts: Klaus Schönenberger, Thierry Pelet, Anne Géraldine Guex, Giuseppino Fortunato, Diane Baatard, Sacha P. Sidjanski.

Das Projekt «Hello Mask», das von EPFL-Forscher Sacha Sidjanski geleitet und von einem interdisziplinären Team durchgeführt wurde, hat das Ziel, eine transparente medizinische Atemschutzmaske für die Pflege zu entwickeln. Diese soll eine bessere Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Patienten ermöglichen. Gängige Mundschutzmasken verbergen die Gesichtszüge, was nicht nur in Spitälern, sondern auch besonders im Umgang mit Kindern und Betagten als Patienten Schwierigkeiten bereitet.

Die Innovation angestossen hatte Diane Baatard, die im Universitätsspital Genf im Auftrag des Vereins «Au Fil de la Parole» krebskranke Kinder besucht und ihnen Geschichten erzählt. Sie hatte wiederholt festgestellt, dass es für die kranken Kinder oft schwierig war, die sie betreuende Personen wiederzuerkennen oder einen Gesichtsausdruck richtig zu deuten. Also suchte sie nach einer transparenten Mundschutzmaske, damit das Pflegepersonal, aber auch Eltern und Familie besser mit den kleinen Patienten kommunizieren können.

Die transparente Maske muss den Vorgaben der Europäischen Norm für Medizinische Anwendungen entsprechen und Patienten und Personal gleichermassen vor Bakterien und Viren schützen. Deshalb mussten die Forscher der Empa-Abteilungen «Schutz und Physiologie» und «Biointerfaces» – Giuseppino Fortunato, Anne Géraldine Guex und Oliver Wipf  – zuerst eine funktionale atmungsaktive Membran entwickeln. Diese darf die Atmung nicht beeinträchtigen und muss zuverlässig vor Tröpfchen, Viren und Bakterien schützen . An der EPFL wird nun die industrielle Umsetzung bzw. das Upscaling sowie die entsprechenden regulatorischen Massnahmen von Thierry Pelet und Klaus Schönenberger in Angriff genommen.

Der Preis in der Höhe von 12‘500 Franken ist eine willkommene Anschubfinanzierung und ermöglicht es den Forschern, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen. Parallel dazu sind sie aber auch noch auf der Suche nach weiteren Geldergebern und Partnern.

 

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Dr. Giuseppino Fortunato
Schutz und Physiologie
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