Empa-Partikelabscheider für kleine Holzfeuerungen
Gegen ungesunden Qualm aus dem Cheminée
Heizen
mit Holz ist nicht nur heimelig, sondern auch günstig und
nachhaltig. Der einheimische Rohstoff wächst nach, ist
reichlich vorhanden und CO2-neutral. Beim Verbrennen
entsteht nur soviel Kohlendioxid, wie der Baum zu Lebzeiten als
Nährstoff aus der Aussenluft aufgenommen hat. So wärmt
ein Holzfeuer eben nicht nur Wohnzimmer und Seele, es beruhigt auch
das Gewissen. Bereits rund 600 000 kleine Holzfeuerungen wie zum
Beispiel Cheminées und Kachelöfen standen dieses Jahr
in Schweizer Haushalten, Tendenz steigend. Der populäre und
vorbildliche Energieträger hat aber auch eine
«schmutzige» Seite. Der Rauch von Holzfeuern
enthält Russteilchen. Diese sind lediglich 100 Nanometer
(Zehntausendstelmillimeter) gross und dringen bis tief in die Lunge
vor. Eine erhöhte Konzentration dieses PM10-Feinstaubes
löst Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen aus.
Fehlende Beachtung Seit einigen Jahren bereits werden von der Empa die Feinstaubemissionen verschiedener Quellen untersucht. In der Öffentlichkeit wurden bisher vor allem Dieselmotoren als Verursacher von Feinstaub wahrgenommen. Während bei diesen schon seit längerer Zeit Grenzwerte gelten und weitere Verschärfungen bereits beschlossen sind, fehlen solche für Cheminées und andere Holzöfen. Aus neueren Daten geht aber hervor, dass heute mancherorts der grössere Teil der Feinstaubpartikel in der Luft nicht mehr aus Auspuffen von Dieselfahrzeugen stammt, sondern aus Kaminen kleiner Holzfeuerungen. In Wohnquartieren und während der kalten Jahreszeit ist der Anteil der Holzfeuerungen besonders stark. Russpartikel elektrisch aufladen Mit Unterstützung des Bundesamtes für Energie und der Umwelttechnologieförderung des Buwal ist an der Empa eine technische Lösung entwickelt worden. Dieser Partikelabscheider reinigt den Rauch nach dem Prinzip der elektrostatischen Abscheidung. Im Kaminrohr wird an einen sehr dünnen Draht eine hohe Spannung angelegt. Dadurch laden sich die aufsteigenden Russpartikel elektrisch auf und können eingefangen werden. Sie schlagen sich an der Innenwand des Rohres nieder, so wie Staub am Fernsehbildschirm kleben bleibt. Auf diese Weise kann die Menge der Russpartikel um gut zwei Drittel reduziert werden. Zusammen mit dem Buwal hatte die Empa-Akademie am kürzlich eingeladen zu einem Infotag über die Minderung von Feinstaubemissionen kleiner Holzfeuerungen. Angesprochen waren VertreterInnen von Umweltschutzstellen der Gemeinden, Kantone und des Bundes. Dabei stellte die Empa den Prototyp ihres Partikelabscheiders vor. Dieser soll innerhalb der kommenden zwei Jahre zu einem günstigen Serienprodukt weiterentwickelt werden. |
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Für fachliche Auskünfte Christian Bach, Abt. Verbrennungsmotoren, Tel. +41 44 823 41 37, Redaktion Remigius Nideröst, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. +41 44 823 45 98, |
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