Goldmedaille und ein Nussgipfeli
Ein Abschied mit Überraschungen
Nach fast 13 Jahren als Direktor der Empa hat sich Gian-Luca Bona in den vergangenen Tagen von «seinen» Mitarbeitenden an drei Empa-Standorten verabschiedet – mit schönen Erinnerungen und einigen Überraschungen.
Seit September 2009 hat Gian-Luca Bona die Geschicke der Empa als Direktor mitbestimmt und -erlebt. Eine lange und intensive Zeit, von der ihm nicht nur die wissenschaftlichen Spitzenleistungen der Empa-Forschenden in guter Erinnerung bleiben: Auch und besonders der Transfer des am Institut generierten Wissens in Wirtschaft und Gesellschaft, so Bona, hat ihm viel Freude bereitet – sei es durch die Gründung von Start-ups, durch Demonstratoren wie das bekannte Experimentalgebäude NEST oder das junge «Swiss m4m Center» in Bettlach, das 3D-Druck-Technologien für Schweizer Medtech-Firmen nutzbar macht.
Diesen direkten Draht in die Praxis, der zur DNA der Empa gehört, hatte Bona schon bei seinem Eintritt mitgebracht – als langjähriger Forscher und Manager beim IT-Konzern IBM (siehe Infobox). Und eine enge Partnerschaft mit der Industrie hält er auch für die Zukunft der Empa für entscheidend, um ihr grosses Versprechen zu halten: «The Place where Innovation Starts» – ein Motto, das er einst selbst einführte.
Ausblick mit Zuversicht
Im Rückblick auf seine «lange Reise seit dem 1. September 2009» zeigte sich der scheidende Direktor beim letzten Abschieds-Apéro in der Empa-Akademie in Dübendorf dankbar für viele Erfolge, die die Menschen bei der Empa möglich gemacht haben – und blickt, trotz aktueller Unwägbarkeiten, zuversichtlich in die Zukunft: «Die Empa soll und wird weiterhin ein Leuchtturm in der Schweiz sein.»
In diesem Sinne möchte Gian-Luca Bona auch selbst weiter den sprichwörtlichen Erfindergeist der Schweiz fördern, der allen Einwohnern zugutekommt. Zum Beispiel, indem er seine Erfahrung beim Innovationspark Zürich und beim Innovationspark OST in St. Gallen – gleich neben der Empa-Niederlassung dort – einbringt. Zugleich wird er sich freilich auch Zeit für Dinge nehmen, die in den vergangenen Jahren zu kurz kamen: Touren auf dem Velo oder in festen Schuhen in den Schweizer Bergen.
Gian-Luca Bona
Prof. Dr. Gian-Luca Bona (*1957) absolvierte ein Physikstudium an der ETH Zürich, das er 1983 mit dem Diplom «mit Auszeichnung» abschloss. Sein Doktorat erhielt er 1987 mit dem Thema «Oberflächenmagnetismus mit gepulster Laser-induzierter Photoemission». Im Anschluss begann er eine Karriere bei IBM, die ihn vom Forschungslabor in Rüschlikon über San José bis nach Tucson, Arizona, führte, wo er für ein weltweites Team zur Entwicklung von magnetischen Bandspeicherprodukten verantwortlich war. Im September 2009 wechselte er an die Empa, für die er sich stark für die Grundlagenforschung und den Wissenstransfer in die Industrie engagierte. Bona war als Professor für Photonik an der ETH Zürich und an der EPFL tätig und Mitglied des ETH-Rates, ausserdem Einzelmitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW). Er engagiert sich in Organisationen zur Innovationsförderung wie dem Technopark Zürich und dem Innovationspark und amtiert als Verwaltungsrat bei Tech-Unternehmen.