Hightech- Materialien für die Medizin

Der Empa-Forschungsschwerpunkt «Gesundheit und Leistungsfähigkeit » befasst sich unter anderem mit der Frage, wie man die Lebensqualität älterer Menschen so lange wie möglich hoch halten kann.
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Hightech- Materialien für die Medizin

Im vergangenen Jahr feierten in der Schweiz erstmals mehr Menschen ihren 65. als ihren 20. Geburtstag. Aufgrund längerer Lebenserwartung steigt der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft stetig an. Damit stehen wir vor der Frage: Wie können wir die Lebensqualität so lange wie möglich hoch halten? Genau dies ist das Ziel des Empa- Forschungsschwerpunkts «Gesundheit und Leistungsfähigkeit». «An der Empa verfügen wir über ein umfassendes Know-how in Bereichen wie Materialwissenschaften, Biologie und Nanotechnologie», erklärt Alex Dommann, Direktionsmitglied der Empa und Leiter des Forschungsschwerpunkts. Da-mit ist die Empa in der Lage, neue Materialien und Systeme für medizinische Anwendungen zu entwickeln. «Wir sind zwar selbst keine Mediziner», präzisiert Dommann. «Doch dafür haben wir ein weitverzweigtes Partnernetzwerk mit Spitälern, besonders auch in der Ost-schweiz. Gemeinsam finden wir innovative Lösungen.»
Neuartiger Wundverband
Werden Wundverbände zu häufig gewechselt, erhöht das nicht nur das Risiko einer erneuten Infektion; für das Pflegepersonal bedeutet dies Mehraufwand. Das Problem: Unter dem Ver-band laufen während der Heilung physiologische Prozesse ab, die von aussen nur schwer zu erkennen sind. Zusammen mit Medizinern entwickeln Empa-Forscher einen neuartigen Wundverband, in den Sensoren eingebettet sind. Diese nehmen biochemische Veränderungen in der Wundflüssigkeit wahr und reagieren darauf beispielsweise mit einem Farbwechsel. So kann das Personal den Verlauf der Wundheilung schnell und einfach überwachen.
Knochendichte bestimmen
Chirurgen des Kantonsspitals St. Gallen entwickeln zusammen mit der Empa eine Methode, mit welcher die Qualität beziehungsweise Festigkeit des Schulterknochens genauer bestimmt werden kann. Je nach Knochendichte kommen während einer Schulteroperation unterschied-liche Implantate zum Einsatz. Tomographiedaten und sogenannte Indentometer werden ver-wendet, um möglichst präzise Angaben zur Knochenqualität zu erhalten, die die Chirurgen während der Operation nutzen können und sich so nicht mehr nur auf das eigene «Gefühl» der Knochenfestigkeit verlassen müssen. Durch diese direkte und präzise Information über die Knochenqualität resultiert eine Verbesserung der Therapieergebnisse.