CO2-Messungen in Echtzeit

Empa-Daten für den SRF-Klimamonitor

07.05.2024 | REMIGIUS NIDERÖST

«Am Puls des Planeten – tägliche Zahlen und Fakten zum Klima», so bewirbt die Webseite des Schweizer Radio und Fernsehens SRF seinen «Klimamonitor». Ein Teil der online publizierten Daten, nämlich die auf dem Jungfraujoch gemessenen CO2-Konzentrationen, liefern Forschende der Empa-Abteilung «Luftfremdstoffe/Umwelttechnik».

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Die Forschungsstation auf dem Jungfraujoch. Bild: Konsta Punkka
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Darstellung der von der Empa via «Integrated Carbon Observation System» (ICOS) gelieferten CO2-Daten auf dem SRF-Klimamonitor. Quelle: SRF

Die Messung der Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre und des Austauschs dieser Gase zwischen Atmosphäre, Biosphäre und den Ozeanen ist wesentlich, um den weltweiten Klimawandel besser zu verstehen und mögliche Konsequenzen vorhersagen zu können. Im Rahmen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (NABEL) und der europäischen Forschungsinfrastruktur «Integrated Carbon Observation System» (ICOS) misst die Empa an der Forschungsstation auf dem Jungfraujoch kontinuierlich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre; diese Messungen tragen zu einem besseren Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs und dessen Beeinflussung durch menschliche Aktivitäten bei. SRF nutzt dank Forschenden der Empa-Abteilung «Luftfremdstoffe/Umwelttechnik» diese Daten für den Klimamonitor.

Für die langfristige Zeitreihe werden Monatsmittelwerte (s. Grafik rote Linie) und für den Vortag der Tagesmittelwert (roter Punkt) angezeigt. Wie Empa-Forscher Martin Steinbacher betont, ist der Weg vom Messgerät bis auf die Webseite länger als man annehmen könnte. Die hochaufgelösten Rohdaten des Messgeräts auf dem Jungfraujoch werden jede Nacht an das «Atmospheric Thematic Center» der ICOS-Forschungsinfrastruktur in Frankreich geschickt; dort werden sie die Umgebungsluftdaten von den regelmässigen Kalibrierungs- und Qualitätskontrollmessungen separiert, kalibriert und auf stündliche Aggregatswerte umgerechnet. Nur so lassen sich die anspruchsvollen Datenqualitätsziele annähernd in Echtzeit erreichen. Von Frankreich werden die Daten an das «ICOS Carbon Portal» in Schweden geschickt, von wo SRF sie einmal täglich abfragt. «Alles in allem ist das Ganze aufwändiger als es auf den ersten Blick erscheint, da alles robust und automatisiert ablaufen muss», so Steinbacher. Ein Aufwand, der sich lohnt, ist doch die SRF-Webseite unter den «Top Ten» der meistbesuchten Webseiten in der Schweiz!


Redaktion / Medienkontakt

Rémy Nideröst
Kommunikation
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