Besuch des Chinesischen Ministeriums für die Informationsindustrie

Fachkompetenz im E-Schrott-Recycling gefragt

26.07.2005 | BEAT ASCHWANDEN
Am  Mittwoch, 20. Juli, besuchte eine Delegation aus China die Empa in St. Gallen. Sie suchte Antworten zu Fragen rund um das Thema Elektro- und Elektronikschrott und war beeindruckt von der Kompetenz der Empa.
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Die Wirtschaft in China wächst rasant – mit ihr der anfallende Elektronikabfall, kurz E-Schrott genannt. Das stellt die chinesische Regierung vor riesige Probleme, denn das nachhaltige Recyceln des Abfalls setzt nicht nur eine effiziente Organisation voraus, sondern ist zudem mit hohen Risiken für Gesundheit und Umwelt verbunden. Unter der Leitung von Wang Bing Ke, Vice President Bureau of Economy System Reform & Economy Operation Division of Structural Reform, kam deshalb eine Delegation des chinesischen Ministeriums für die Informationsindustrie (MII) für zwei Wochen nach Europa, um von den hier gewonnen Erfahrungen zu lernen.

Mittwoch, 20. Juli 2005, war die Delegation an er Empa in St. Gallen zu Gast. Die Gäste zeigten sich von der Kompetenz beeindruckt. In den letzten zehn Jahren hat die Empa nicht nur geholfen, das erfolgreiche Schweizer E-Schrott Recyclingsystem auf zu bauen, sie überwacht zudem die Schweizer Recycling- und Zerlege-Betriebe. Unter anderem wegen dieser Kenntnisse beauftragte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) 2003 die Empa, die Handhabung von Elektronikschrott in Entwicklungs- und Schwellenländern zu untersuchen.

 

China beeindruckt von Empa-Kompetenz

Das aus dieser Tätigkeit gewonnene Wissen soll nun nach China transferiert werden. Seit einigen Wochen ist das MII deswegen Partner der Empa im E-Schrott-Projekt. Ein Vertrag für die künftige Zusammenarbeit wurde unterschrieben. Mit der Unterstützung der Empa will die Regierung die Gesetzgebung neu formulieren und ein funktionierendes, nachhaltiges Recyclingsystem in China aufbauen.

Doch was in der Schweiz funktioniert, muss nicht unbedingt auch in China Bestand haben. Es gilt daher, das Schweizer Recyclingsystem den chinesischen Bedingungen anzupassen und Grenzen aufzuzeigen. Die Empa ist hierfür mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich E-Schrott-Recycling, ihrer Kompetenz und Verantwortung die ideale Partnerin.  
Gross war auch das Interesse der Delegation an der Frage, inwieweit die Schweizer Verordnung mit den europäischen WEEE-Richtlinien (Waste Electrical and Electronic Equipment) kompatibel ist. Das Schweizer Gesetz nennt zwar im Unterschied zur WEEE-Richtlinie keine Mindestrecyclingquoten, dennoch liegt die verarbeitete Menge von über 10 kg pro EinwohnerIn (2004) wesentlich über den von der EU verlangten 4 kg – ein eindrücklicher Beweis dafür, dass das von der Empa kontrollierte System sehr gut funktioniert.

 

Autorin:

Dr. Bärbel Zierl, Abt. Kommunikation,

Kontakt:

Martin Eugster, Leiter E-Waste-Projekt in China, 071 274 78 55,