Empa-Know-how zu Ökobilanzierungen Und genau hier kommt die Empa ins Spiel. Die Empa-Forschenden steuern ihr Fachwissen zur Ökobilanzierung sowie die Datenbank «ecoinvent» bei (siehe Kasten). Sie haben langjährige Erfahrung mit der systematischen Analyse der Umweltauswirkungen von Produkten während des gesamten Lebensweges. «Wir haben eigentlich eine ganz ähnliche Betrachtungsweise wie die Ökonomen», sagt Empa-Forscher Rainer Zah, Experte für Ökobilanzen, «wir schauen ebenfalls immer die gesamte Wertschöpfungskette an.» Viele produzierende Unternehmen hätten erkannt, so Zah, dass sie in das bisher meist ökonomisch getriebene Prozessmanagement die ökologische Perspektive integrieren sollten. Doch wo ansetzen? Wollen sie beispielsweise eine neue, effizientere Maschine anschaffen, müssen sie wissen, ob sie damit sparen können, auch indem sie weniger Energie und Hilfsstoffe verbrauchen und die gesetzlichen Grenzwerte einhalten können. Hier kann die EcoFactory-Software in Zukunft helfen. Wird das ökonomische Modell direkt mit den Methoden und Daten zur Ökobilanzierung gekoppelt, können Betriebe feststellen, welche Maschinen in einem Produktionsprozess wann wie lange laufen und welche Materialien sie dafür benötigen. Zusätzlich können sie Emissionen simulieren, Ressourcenverbräuche aufdecken und Abfallstoffe erfassen. Denn die ökologische Dimension beschränke sich bei weitem nicht nur auf das Energiesparen, sagt Zah. Ende 2013, wenn das Projekt abgeschlossen sein wird, soll das Tool so weit entwickelt sein, dass es kommerziell eingesetzt werden kann. Grössere Firmen, die eine eigene Umweltabteilung besitzen, können das Tool selber anwenden, KMUs gehen mit ihren konkreten Fragen besser auf Energieagenturen zu. ETH- und Empa-Mitarbeiter sind jetzt zur Halbzeit häufig bei ihren Industriepartnern zu Besuch. «Das sind alles Unternehmen, die im betrieblichen Umweltschutz bereits die Nase vorne haben, die aber noch einen Schritt weitergehen wollen», hält Zah fest. «Das macht die Arbeit ausserordentlich interessant.» |