Internationales Metrologen-Meeting

Empas chemische Metrologie auf weltweitem Top-Niveau

30.10.2003 | MARTINA PETER

Vom 13.-15. Oktober 2003 trafen sich 41 Delegierte aus 21 Ländern an der Empa in St.Gallen zu einer internationalen Metrologen-Tagung. In über 20 Vorträgen und einem 1-tägigen Workshop wurde die internationale Vergleichbarkeit chemischer Analysen diskutiert und die Bereitstellung chemischer Referenzmaterialien abgesprochen.

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Mit der Unterzeichnung des Mutual Recognition Arrangement (MRA, 1999) haben sich mittlerweile ca. 60 Länder aus allen fünf Kontinenten bereit erklärt, ihre chemischen Analysenergebnisse gegenseitig anzuerkennen. Die Umsetzung dieses Abkommens wird durch die jeweiligen nationalen metrologischen Institute – den NMIs – gewährleistet. Hierzu treffen sich die Delegierten dieser Länder jährlich an einem der Institute, um die Fortschritte und künftigen Projekte sowie Vergleichsstudien zu koordinieren. In Kooperation mit dem METAS fungiert die Gruppe Chemische Metrologie/Referenzmaterialien der Empa in St.Gallen als NMI für die anorganische Chemie.

 

Key Comparisons als metrologische Vergleichsstudien

 
 

Eine der Kernaktivitäten der NMIs ist die Ermittlung der nationalen Messfähigkeiten in Key Comparison-Ringversuchen, wobei die gegenseitige Anerkennung der Messabweichungen bzw. der Übereinstimmung in den Ergebnissen die Umsetzung des MRA-Abkommens darstellt.

 

Die Empa hat sich mit ihren Hochleistungs-Analysentechniken Titrimetrie, Ionenchromatographie, IDMS und ICP-OES im internationalen Umfeld an der Spitze etabliert und gehört mit zu den weltweit besten Instituten. Sie erforscht regelmässig neue Techniken und verbessert permanent ihre Infrastruktur, was dazu geführt hat, dass sie bei den Projekten auch als Pilotlabor agiert und vermehrt eine Leaderposition einnimmt.

 

Workshop über Referenzmaterialien

 
 

Die Entwicklung und die Weitergabe von Referenzmaterialien sind weitere Kernaufgaben der NMIs und bilden die Grundlage für richtige und rückführbare Analysenergebnisse in einem Land.

 

Im  Workshop haben verschiedene Institute wie z. B. NIST (USA), IRMM (EU), PTB (D) ihre entsprechenden Programme vorgestellt. So sollen die Aktivitäten zunehmend mit anderen Ländern abgestimmt und in Kooperationen neue Materialien entwickelt werden. Während NMIs wie NIST oder IRMM vor allem Matrix-Referenzmaterialien entwickeln und vertreiben, hat die Empa ihr Programm von anorganischen Kalibrations- und Titrations-Standards vorgestellt. Diese Referenzmaterialien erfreuen sich zunehmender Nachfrage, und erst kürzlich wurde über einen Schweizer Industriepartner der zehntausendste Empa-zertifizierte Kalibrations-Standard verkauft.

 

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei:

Dr. Michael Weber, Tel. +41 71 274 77 94, E-mail: michael.weber@empa.ch