Aktuelle Projekte

Neuartige Therapie zur Reduktion von Hirntumor-Rückfällen
Bösartige Hirntumore wie Astrozytome sind besonders schwer behandelbar. Trotz Operation und Therapie kehren sie fast immer zurück, da einzelne Tumorzellen im Gehirn verbleiben und die Blut-Hirn-Schranke viele Medikamente abblockt. In diesem Projekt wollen die Forschenden gemeinsam mit dem Kantonsspital St. Gallen eine innovative Therapie entwickeln, mit der Rückfälle nach einer Tumorentfernung reduziert werden. Dazu sollen Nanozyme in ein Spray integriert werden, das direkt in die Operationswunde aufgetragen wird. Diese Nanopartikel besitzen krebsbekämpfende Eigenschaften, die im Tumormilieu aktiv werden und mithilfe von Nahinfrarot-Licht zusätzlich verstärkt werden können. So können verbliebene Krebszellen tief im Gewebe wirksam zerstört werden – präzise, schonend und mit weniger Nebenwirkungen.
Für das Vorhaben werden aktuell noch Mittel gesucht.

Demenz frühzeitig erkennen
Demenz beginnt oft Jahrzehnte vor den ersten Symptomen – doch eine frühe Unterscheidung der verschiedenen Subtypen wie Alzheimer, vaskuläre oder frontotemporale Demenz ist bislang kaum möglich. Weltweit sind derzeit rund 40 Millionen Menschen betroffen, Tendenz steigend. Entsprechend wächst der Bedarf an verlässlichen Methoden zur frühzeitigen Diagnose. In diesem Projekt kommen hochauflösende Analyseverfahren zum Einsatz, mit denen krankheitsrelevante Proteine in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit sichtbar gemacht werden. Ziel ist es, molekulare Merkmale zu identifizieren, die eine präzise Diagnose des jeweiligen Demenztyps ermöglichen – noch bevor erste klinische Anzeichen auftreten. Das Projekt will damit einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Medizin und zur gezielteren Therapieentscheidung bei neurodegenerativen Erkrankungen leisten.
Für das Projekt werden aktuell noch Mittel gesucht.

Pyrolysereaktor als Forschungsplattform für CO2-Entfernung
Die Empa erforscht innovative Wege zur Reduzierung von CO₂ in der Atmosphäre, um einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Ein zentrales Element dieser Aktivitäten ist die sogenannte Pyrolyse, mit der pflanzliche Materialien wie landwirtschaftliche Abfälle in wertvolle Rohstoffe umgewandelt werden können. Dabei entsteht beispielsweise Pflanzenkohle, die langfristig CO₂ speichert und vielseitig einsetzbar ist – etwa als nachhaltiger Dämmstoff oder als Betonaggregat zur Reduktion von Emissionen.
Um diese Forschung weiter voranzutreiben, soll ein neuartiger Pyrolysereaktor aufgebaut werden, von dem diverse Abteilungen innerhalb der Empa profitieren werden. So soll eine Forschungsplattform geschaffen werden, mit der CO₂-bindende Materialien in grösserem Massstab entwickelt und die industrielle Anwendung vorangetrieben werden können.
Das Projekt wird bereits von der Ernst Göhner Stiftung, der Stiftung climatoor sowie einer weiteren Stiftung mit grosszügigen Beträgen unterstützt. Es werden aktuell aber noch weitere Mittel gesucht.