(Un)heimliche Alleskönner: PFAS – die Ewigkeitschemikalien

Dienstag, 25. November 2025, 17:00 - 18:15

online via Zoom

PFAS-Chemikalien sind in aller Munde – die Substanzen dieser riesigen Stoffklasse landen in der Umwelt, manche sogar im menschlichen Körper und belasten diese für Generationen. Einige der per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, so die PFAS mit vollem Namen, stehen mit Krankheiten wie Krebs, Stoffwechselstörungen oder Immunschäden in Verbindung. Zudem sind Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und auf Babys im Mutterleib bekannt. Daher ist ein Ersatz der PFAS mit unbedenklichen Alternativen dringend erforderlich.

An der Empa, der Eawag und am Ökotoxzentrum arbeiten Forschende an einer Vielzahl von Ansätzen, um sowohl die Umwelt und Ressourcen wie das Trinkwasser zu schützen als auch die Industrie nachhaltig transformieren zu können.

In der kommenden Ausgabe von «wissen2go» geben Fachspezialisten Antworten auf die wichtigsten Fragen wie: Was genau sind PFAS? Warum sind PFAS ein Problem? Was können wir dagegen tun? Und wo und wie lange wird uns dieses Problem beschäftigen?

Programm

17:00  Einleitung, Manfred Heuberger, Co-Departementsleiter "Materials Meet Life" und Mitglied der Empa-Direktion

Die Einführung adressiert einführend fünf wichtige "W"s zur PFAS Problematik: Was sind PFAS? Warum sind PFAS ein Problem? Was müssen / können wir dagegen tun? Wo und Wie lange beschäftigt uns dieses Problem?

17:10  Kurzreferate

Herausforderungen bei der Analytik von PFAS - Markus Zennegg, Leiter a.i. Analytikzentrum

PFAS („forever chemicals“) sind eine grosse Stoffgruppe mit extrem stabilen C–F-Bindungen, die sich in Umwelt und Organismen kaum abbauen. Ihre Bestimmung erfolgt heute überwiegend mit UPLC-MS/MS nach Festphasenextraktion. Die Analytik ist anspruchsvoll: Es gibt viele verschiedene PFAS-Strukturen, sie treten in sehr geringen Konzentrationen auf und selbst Labormaterialien können zur Kontamination beitragen. Besonders schwierig sind komplexe Matrizes wie Böden, Gülle oder Futtermittel, da zahlreiche Begleitstoffe mitextrahiert werden. PFAS stehen aktuell stark im Fokus, weil empfindliche Methoden ihre allgegenwärtige Verbreitung sichtbar machen und gleichzeitig Gesundheitsrisiken sowie strenge neue Grenzwerte diskutiert werden.

Plasmatechnologie – Beschichtungen als PFAS-Ersatz und mehr - Dirk Hegemann, Gruppenleiter Plasma & Coating, Advanced Fibers

Die Plasmatechnologie stellt ein trockenes und Ressourcen-schonendes Verfahren zur Funktionalisierung von Materialoberflächen zur Verfügung. Insbesondere wird das Potential zum Ersatz von auf PFAS-basierenden Beschichtungen untersucht und auch auf deren Umweltverträglichkeit eingegangen. Schliesslich wird das Potential für andere Bereiche wie Wasserreinigung betrachtet.

 

PFAS in Lithium-Ionen-Batterien: Herausforderungen und Alternativen - Ruben-Simon Kühnel, Senior Scientist, Abteilung Materials for Energy Conversion

Lithium-Ionen-Batterien enthalten traditionell Binder, die als PFAS eingestuft werden. Angesichts potenzieller Umweltbelastungen sowie regulatorischer Entwicklungen wird intensiv an PFAS-freien Alternativen geforscht. Diese neuen Binder ermöglichen häufig eine Verarbeitung mit Wasser statt mit organischen Lösungsmitteln – ein zusätzlicher ökologischer Vorteil. Das Referat gibt einen Einblick in den aktuellen Stand PFAS-freier Bindertechnologien und geht darüber hinaus auf weitere PFAS-haltige Komponenten sowie mögliche Ersatzstoffe ein.

 

PFAS in Gewässern – Was wissen wir über mögliche Auswirkungen? - AlexandraKroll, stellvertretende Gruppenleiterin Risikobewertung, Schweizerisches Zentrum für angewandte Ökotoxikologie (Oekotoxzentrum)

Stoffe, die zur grossen Gruppe der PFAS gehören, werden praktisch weltweit in Gewässern und im Niederschlag gefunden. Viele dieser Stoffe werden lange in der Umwelt verbleiben, ein Teil wird zu Trifluoressigsäure (TFA) abgebaut. Dieser Vortrag wird Einblicke in die Verteilung in Gewässern und die damit verbundenen, bereits bekannten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt geben.

18:00  Fragerunde

18:20  Ende der Veranstaltung

 

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Belastung für Generationen: PFAS in der Umwelt

Weitere Fakten zur dieser Thematik - und was Empa, Eawag und das Oekotoxzentrum dagegen tun, erfahren Sie hier.



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