2. Wirtschaftsforum «glow. das Glattal»

Empa kooperiert erfolgreich mit Unternehmen in der Region

17-ott-2002 | MARTINA PETER

Die zweite Auflage des Wirtschaftsforums «glow. das Glattal» stand ganz im Zeichen von Wirtschaft, Wissenschaft und Hightech. Über hundert VertreterInnen aus Behörde, Gewerbe, Forschung und Entwicklung wohnten in der Empa-Akademie in Dübendorf dem Event bei.

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Im Mittelpunkt standen das Zusammenspiel von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, die Angebote der Empa und das Thema Wissensmanagement. Otto Halter, Präsident des Wirtschaftsforums, forderte in seiner Rede die Wirtschaftsvertreter auf, die Zusammenarbeit mit «glow. das Glattal» zu institutionalisieren.

 

Grosse Bedeutung der Empa für die Region

Die Empa ist für die Region und ihre Betriebe von grosser Bedeutung. Sie zählt zu den weltweit führenden Zentren in den Sparten Material- und Umwelttechnik. Zentrale Aktivitäten dieser in den ETH-Bereich eingegliederten Technologie-Institution des Bundes sind die Forschung und Materialuntersuchung. Spezialisten befassen sich auf über 30 Fachgebieten zudem mit Entwicklung, Beratung und Wissensvermittlung. Die Empa-Akademie vermittelt in Veranstaltungen und Publikationen neueste Erkenntnisse aus diesen Arbeiten. Diverse Referenten gewährten anlässlich des zweiten Wirtschaftsforums vom Donnerstag interessante Einblicke in diese faszinierende Welt der Technologie und des Wissensmanagements. Exemplarisch zeigte Professor Urs Meier auf, wie die EMPA in der Vergangenheit mit regionalen Betrieben praxisorientierte gemeinsame Entwicklungen erarbeitet hat.

 

Von Nanotechnologie bis Fluglärmkarten

In der Folge führte Dr. Manfred Roth, Abt. Oberflächen- und Fügetechnik, durch die schwer vorstellbare Nanowelt. Mit ihrer Dimension von ein millionstel Millimeter (!) ist sie technologisch betrachtet ausserordentlich bedeutsam. Dr. Andreas Leemann von der Abt. Beton/Bauchemie zeigte auf, wie das Baustoffrecycling im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung unserer begrenzten Rohstoffvorräte zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Rümlanger Firma Eberhard hat auf diesem Gebiet in Zusammenarbeit mit der EMPA Massstäbe gesetzt. Ein weiteres interessantes Projekt stellte Dr. Thomas Graule, Abt. Hochleistungskeramik, vor. Weltweit haben mehr als 1 Milliarde Menschen keinen Zugang zu gesundem, von Krankheitserregern freiem Trinkwasser. Zusammen mit der Walliseller Firma Katadyn entwickelte die EMPA ein neues, kostengünstiges Herstellungsverfahren für keramische Filterelemente zur Wasserentkeimung.

Für die Region von speziellem Interesse war das Referat von Dipl. Ing. Kurt Eggenschwiler, Abt. Akustik/Lärmbekämpfung. Er erläuterte das Verfahren der parzellengenauen Fluglärmkarten aus dem Empa-Hause. Eggenschwiler machte darauf aufmerksam, dass die heute benutzten Lärmmasse Krücken seien. Trotzdem lieferten Messungen und Berechnungen auf physikalischer Basis unverzichtbare Entscheidungsgrundlagen.

Nachdem Dipl. Ing. Markus Koschenz, Abt. Energiesysteme Haustechnik, die mit regenerativen Energiequellen konditionierten 90-Meter-Towers von Oerlikon vorgestellt hatte, offenbarte Niklaus Kläntschi das weitläufige Themengebiet des Wissensmanagements. «Die Direktion der Empa erachtet ein funktionierendes, die strategischen Zielsetzungen unterstützendes Wissensmanagement als wichtigen Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor für eine wissensintensive Forschungsinstitution», resümierte er.

 

Intensive Zusammenarbeit erwünscht

«glow. das Glattal» – als Zusammenschluss der acht Glattalgemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Dübendorf, Kloten, Opfikon, Rümlang, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen – hat laut Präsident Otto Halter die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in den vergangenen zwölf Monaten intensiviert. Die direkten Kontakte der politisch Verantwortlichen zu den ansässigen Unternehmungen soll in Zukunft aber noch aktiver gepflegt und institutionalisiert werden. Während die örtliche Wirtschaftsförderung ganz klar in den Händen der einzelnen Stadt- und Gemeindeverantwortlichen liegt, soll die regionale Standortförderung von Christoph Lang betrieben werden. Seine Aufgabe als Standortförderer wird es ab dem 1. November sein, die Vorteile dieser zentralen Region neuen Unternehmungen aufzuzeigen, was die lokalen Bemühungen optimal ergänzen wird.

 

Glattalbahn aufgegleist

Trotz der wirtschaftlichen Situation zeigte sich Otto Halter davon überzeugt, dass mit der Glattalbahn heute entscheidende Probleme von morgen zu lösen sind. Regierung und Kantonsrat seien diesen Argumenten gefolgt und hätten den erforderlichen Kredit mit grosser Mehrheit bewilligt. Die Opposition habe indes das Referendum angekündigt und so werde es wohl zu einer kantonalen Volksabstimmung im nächsten Jahr kommen. Der Verein Chance Glattal bereite nun die Bildung eines Pro-Glattalbahn-Abstimmungskomitees vor.

Das Forum bot nicht zuletzt auch beim Apéro eine ideale Plattform für Gespräche und Kontaktpflege zwischen den anwesenden Gemeinde- und Stadtpräsidenten/-schreiber der Region «glow. das Glattal» und den VertreterInnen der Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung.

 
 
Weitere Dokumente

Nanotechnologie: Abstract zu Vortrag über Nanotechnologie von Dr. Manfred Roth (49 KB)

Weltweit keimfreies Trinkwasser dank High-Tech-Keramik aus Wallisellen: Abstract zu Vortrag von Dr. Thomas Graule (49 KB)

Parzellengenaue Fluglärmkarten aus Dübendorf: Abstract zu Vortrag von Kurt Eggenschwiler (63 KB)

Baustoffrecycling made in Rümlang: Abstract zu Vortrag von Dr. Andreas Leemann (48 KB)

Wissensmanagement als strategisches Element der Empa: Abstract zu Vortrag von Dr. Niklaus Kläntschi (51 KB)