Elektro- und Elektronikgeräte bestehen nicht nur aus metallischen Materialien, sondern zu mehr als einem Fünftel auch aus Kunststoffen. Diese finden sich etwa in Gehäusen oder im Grundmaterial für Leiterplatten. Keine einfache Aufgabe für die Recycler, die sich mit einem wachsenden Berg von Elektro- und Elektronikschrott konfrontiert sehen, denn Kunststoffe aus Elektro- und Elektronikaltgeräten sind ausserordentlich vielfältig. Je nach Kunststofftyp und Anwendung können sie auch mit Schadstoffen wie bromierten Flammhemmern und Schwermetallen belastet sein. Werden dabei bestimmte, gesetzlich festgelegte Grenzwerte überschritten, ist ein Recycling nicht mehr ohne weiteres möglich. Seit dem 1. Juli 2006 müssen gemäss einer EU-Richtlinie mit dem Kürzel RoHS («Restriction of Hazardous Substances») in neuen Elektro-und Elektronikgeräten maximale Konzentrationen für bestimmte Schwermetalle (Blei, Cadmium, Chrom(VI) und Quecksilber) sowie bromierte Flammhemmer (PentaBDE, OctaBDE, DecaBDE, PBB) eingehalten werden. Um eine möglichst hohe Kunststoff-Recyclingquote zu erzielen, ist es deshalb wichtig zu wissen, wie sich diese Schadstoffe auf die verschiedenen Kategorien und Typen von Altgeräten (z.B. «grosse Haushaltgeräte» oder «Unterhaltungselektronik») verteilen. Im Auftrag des «WEEE Forums» einer Vereinigung von aktuell 42 Betreibern von kollektiven Elektrogeräte-Rücknahmesystemen in 24 Ländern ist ein Team der Empa-Abteilung «Technologie und Gesellschaft» dieser Frage nachgegangen. |