Fachleute für zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) trafen sich in St. Gallen
Meeting im Dreiländereck

Legende: Historischer Erd- und Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert. Unter dem Titel «Zerstörungsfreie Prüfung in Forschung, Entwicklung und Anwendung» wurden an der trinationalen Tagung diverse Neu- und Weiterentwicklungen von Methoden sowie anspruchsvolle Anwendungen aus Luftfahrt, Maschinenindustrie, Energiewirtschaft oder Bauwesen vorgestellt. Breiten Raum nahmen dabei bildgebende Verfahren wie die Computertomographie im Mikrometerbereich (µ-CT), Ultraschalltechniken sowie die «aktive Thermografie» ein, die es erlaubt, Risse und Fehlstellen in metallischen und Verbundwerkstoffen zu lokalisieren, beispielsweise in Turbinenschaufeln oder Elektronikbauteilen. Alle diese Verfahren werden an der Empa eingesetzt. Aber auch Spezialverfahren wie Neutronentomografie oder Guided Ultrasonics fehlten an der Tagung nicht. Untersuchungen mit kalten oder thermischen Neutronen liefern komplementäre Informationen zur konventionellen Röntgentomografie. Das Paul Scherrer Institut (PSI) stellte ihr neues System mit einer Ortsauflösung von 13.5 Mikrometer vor, mit dem beispielsweise Materialuntersuchungen an dünnen Klebungen und in der Brennstoffzellenforschung durchgeführt werden. Mit Guided Ultrasonics können Rohrleitungen über mehrere Dutzend Meter Länge untersucht werden, indem eine Vielzahl von Schwingungsmoden angeregt und das von Fehlstellen reflektierte Echo analysiert wird. Zerstörungsfreie Prüfung erhöht die Produktsicherheit |
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Empa untersuchte historischen Globus |
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Auch Preise wurden an der Tagung vergeben: Eine Gemeinschaftsarbeit von Empa-Forscher Jürg Neuenschwander mit der Medizinaltechnologiefirma Zimmer und der Firma Sulzer, ein Poster zur «Validierung eines Ultraschallprüfverfahrens zum Auffinden von Fehlstellen in hochvernetztem Polyäthylen als Implantatwerkstoff für Hüftgelenkschalen» wurde als Drittbestes von rund 60 Postern ausgezeichnet. Ausserdem erhielt Thomas Lüthi, Empa-Spezialist für ZfP, die Ehrennadel der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP) verliehen. Mit dieser nicht dotierten Auszeichnung werden auch Persönlichkeiten aus dem Ausland geehrt, die sich um die zerstörungsfreie Prüfung auf internationaler Ebene verdient gemacht haben. |
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