Bauroboter «In situ Fabricator» nimmt seine Arbeit auf

Baustart der NEST-Unit «dfab house»

05.05.2017 | STEPHAN KÄLIN

Am 2. Mai 2017 erfolgte der Startschuss für die NEST-Unit «dfab house». Das Projektteam, bestehend aus dem Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) Digitale Fabrikation, der ETH Zürich und zahlreichen Wirtschaftspartnern, feierte gemeinsam mit der Bauherrin Empa den Baustart dieser NEST-Unit. Das «dfab house» ist ein einzigartiges Architekturprojekt, das nicht nur digital entworfen und geplant wurde, sondern auch digital gebaut werden wird. Zum Einsatz kommen werden sowohl Roboter wie auch grossformatige 3D-Drucker.

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Ein plötzlicher Lichtblitz, ein leises Zischen – gefolgt vom Applaus für den robotischen Protagonisten: Am 2. Mai 2017 hat der Bauroboter «In situ Fabricator» in einem symbolischen Akt die erste Schweissnaht für die Unit «dfab house» in NEST erstellt. In den kommenden Wochen wird der Roboter mit dem Bau einer tragenden, schalungsfreien Betonwand beginnen, die auf der neuartigen, mehrfach ausgezeichneten Mesh-Mould-Technologie beruht. Initiiert durch den NFS Digitale Fabrikation und die ETH Zürich, demonstriert das «dfab house» innovative Verfahren der massgeschneiderten, digitalen Vorfabrikation sowie der digitalen Fabrikation direkt auf der Baustelle. 
Weltweit führende Rolle im Bereich des digitalen Bauens
Nach seiner Vollendung soll das dreigeschossige Bauwerk künftigen Gastforschenden der Empa und NEST-Partnern als innovative Wohn- und Arbeitsumgebung dienen. Peter Richner, der stellvertretende Empa-Direktor und Initiant von NEST, zeigte sich am Baustart sichtlich beeindruckt von der unterschiedlichen Innovationen, die in dieser Unit implementiert und damit künftig im NEST gezeigt werden können. Mit dem «dfab house» baut der NFS Digitale Fabrikation die weltweit führende Rolle der Schweiz im Bereich des digitalen Bauens weiter aus. Entsprechend stolz gaben NFS-Direktor Matthias Kohler und Projektleiter Konrad Graser vor den rund 70 geladenen Gästen Einblick in den Entwicklungsprozess, die bevorstehende Bauphase, sowie in die einzelnen Innovationen und das Architekturkonzept der Unit.
Vom digitalen Bauen zum digitalen Wohnen

Das «dfab house» soll im Sommer 2018 fertiggestellt sein. Dann beginnt die Betriebsphase der Unit – und auch diese wird von digitalen Themen geprägt sein: Im Betrieb sollen im «dfab house» nämlich neue Formen der digitalen Steuerung und Kommunikation zum Einsatz kommen, die das Konzept eines Smart Home mittels fortschrittlicher digitalen Vernetzung zu Gunsten seiner Bewohner gar noch erweitern sollen. Im Rahmen des Baustarts präsentierte Balz Halter von digitalSTROM ein erstes Konzept dafür, wie das «dfab house» dazu fähig sein wird, zu verstehen, was gerade in der Unit vor sich geht. Integrierte Technologien sollen mittels reaktiver Kontrollsysteme so erweitert werden, dass sie dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und das Wohnerlebnis der Bewohner zu verbessern.

Mit der Bandbreite an neuartigen Technologien, die im Rahmen der Unit getestet werden, dürfte das «dfab house» damit zu einem Leuchtturmprojekt sowohl für digitales Bauen wie auch für digitales Wohnen werden.

 

Ground-breaking dfab house
Medienkontakt

Stephan Kälin
Kommunikation NEST
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Tanja Coray
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NEST – Gemeinsam an der Zukunft bauen
NEST beschleunigt den Innovationsprozess im Gebäudebereich. Im modularen Forschungs- und Innovationsgebäude der Empa und Eawag werden neue Technologien, Materialien und Systeme unter realen Bedingungen getestet, weiterentwickelt und validiert. NEST besteht aus einem zentralen Gebäudekern mit drei offenen Plattformen. Auf diesen Plattformen können sogenannte Forschungs- und Innovations-Units nach einem «Plug-&-Play»-Prinzip installiert werden. In diesen Units wohnen und arbeiten Menschen, und gleichzeitig sind sie Versuchslabore, in denen Neues auf seine Alltagstauglichkeit getestet wird. Im NEST bauen rund 100 Partner aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Hand gemeinsam an der Zukunft. nest.empa.ch