Die derzeit an der Empa laufende Untersuchung zur Belüftung
von Velohelmen, an welcher sich auch die FHS beteiligt, ist ein
schönes Beispiel dafür, dass die Zusammenarbeit bereits
mehr ist als blosse Absichtserklärung. Die Hersteller
optimieren die Belüftung moderner Fahrradhelme durch das
Einbringen möglichst vieler Belüftungslöcher. Die
Empa hat die Kühlleistung von 24 Modellen verschiedener Marken
mit Hilfe eines beheizten Prüfkopfes untersucht. Die im
Windkanal gewonnenen Erkenntnisse werden jetzt am Institut für
Fluiddynamik der ETH Zürich im Wasser mit einem Modell
verifiziert. Das dabei verwendete Kopfmodell ist nur ein Drittel so
gross wie der Prüfkopf an der Empa. Mit der Verkleinerung wird
die gegenüber Luft grössere Viskosität des Wassers
ausgeglichen. Das Helmmodell und die Gussform des Kopfmodells
wurden durch das Institut für Rapid Product Development der
FHS mittels sogenanntem Lasersintering aus Kunststoff
hergestellt.
Breites Potenzial für Zusammenarbeit
Auf Direktionsebene haben zwischen den beiden Institutionen
bereits Orientierungsgespräche über strategische und
planerische Aspekte stattgefunden. Auf der Ebene von Fachbereichen
und Abteilungen werden regelmässige Fachgespräche folgen.
Fachlich gibt es viele Berührungspunkte zwischen der Empa und
der FHS. Zu nennen sind Materialien für die Medizinaltechnik,
Biomaterialien, Lasersintern neuer Materialien, Mikro- und
Nanopulverentwicklung, IT-Sicherheit, Nachhaltigkeit in der
Informationsgesellschaft, Simulation und Neuro-Computing,
Computertomographie.
Geplant ist auch die gemeinsame Durchführung von Semester-
und Diplomarbeiten, von Vorlesungen, Seminaren und Vorträgen
sowie von Veranstaltungen zum Thema Technologietransfer. Im Zuge
der knappen Budgets erhofft man sich auch praktische finanzielle
Gewinne, die durch die gemeinsame Akquisition und Durchführung
von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, das gemeinsame Erbringen
von Dienstleistungen und natürlich bei der gegenseitigen
Nutzung der Infrastruktur und des Gerätepools zu realisieren
sind. Ebenfalls vorgesehen ist, dass Dozentinnen und Dozenten der
Empa am Unterricht der Fachhochschule teilnehmen, umgekehrt
Lehrkräfte der Fachhochschule als Fachexperten zu
Empa-Projekten beigezogen werden.
Das Empa-Haus
Nähe zwischen den beiden Institutionen ist auch
wörtlich zu verstehen. Das erfolgreiche Institut für
Rapid Product Development der FHS beabsichtigt, im Laufe des Jahres
2004 in die Laboratorien des Empa-Gebäudes am Westrand von St.
Gallen zu ziehen. Das Institut entwickelt in Zusammenarbeit mit der
Industrie Pulvermaterialien für das so genannte SLS-Verfahren
(Selective LASERsintering). Dabei werden pulverisierte Werkstoffe
als Ausgangsmaterial für Kunststoffe und Metalle verwendet.
DuraForm™, ein Polyamid-Pulver zur Herstellung von
Kunststoffprototypen, und CastForm™, ein Polystyrol-Pulver,
welches die Basis für das Feingiessen von Metallprototypen
bildet, sind Produkte, die von der Industrie gut aufgenommen
wurden.
Herstellung, Spezifikation und Anwendung von Pulvern sind auch
Schwerpunkte der Empa. Sie stösst auf diesem Gebiet in
Nano-Dimensionen vor. Es ist nahe liegend, auf den gemeinsamen
Erfahrungen aufbauend die Forschung voranzutreiben, was
übrigens auch eine überregionale Dimension hat. Empas
diesbezügliche Aktivitäten konzentrieren sich auf ihre
Standorte in Thun und Dübendorf.
Ansprechpersonen für inhaltliche
Auskünfte
Prof. Dr. Sebastian Wörwag, Rektor der FHS, Tel. 071 226 16
00,
Dr. Xaver Edelmann, Leiter Departement Informations-,
Zuverlässigkeits und Simulationstechnik, Empa, Tel. 071 274 72
00,
Redaktion
Robert Helmy, Abt. Kommunikation/Marketing, Tel. 01 823 45 92,
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