Funktionsprinzip für organische Solarzellen in Lizenz vergeben
Vom Empa-Labor zum Start-up in China
Flexible Dünnschichtsolarzellen haben gute Aussichten, die derzeit gebräuchlichen starren Solarzellen aus Silizium zu ersetzen, unter anderem weil ihre Herstellung deutlich weniger Rohstoffe benötigt. Die Empa hat vor kurzem ein neuartiges Funktionsprinzip für organische Solarzellen zum Patent angemeldet. Ein ehemaliger Empa-Forscher will die neuen Zellen nun in einem eigens dafür gegründeten Start-up in China produzieren und vermarkten.

Legende: Der junge chinesische Wissenschaftler Bin Fan arbeitete an der Empa und gründete in seiner Heimatstadt Xiamen eine eigene Firma namens «Weihua Solar». Im Empa-Patent geht es um eine neuartige Dünnschichtsolarzelle in «Sandwich»-Bauweise. Das A und O dabei: Die so genannte aktive Schicht besteht nicht aus seltenen und daher teuren Elementen, sondern aus synthetischen organischen Farbstoffen, wie sie bereits seit langem in der analogen Fotografie in den Emulsionen von Farbfilm zum Einsatz kommen. Diese absorbieren das Licht ausserordentlich gut – und wandeln es zudem effizient in Strom um. Und zwar dank einer Empa-Entwicklung, nämlich ultradünne Salzschichten, die zwischen den beiden aktiven Schichten eine Art Grenzfläche bilden. Dadurch erhöht sich der durch Sonneneinstrahlung erzeugte Ladungsfluss – der Strom – zwischen den beiden Schichten drastisch. Und somit auch die Effizienz der organischen Solarzelle, wie Laborversuche eindrücklich gezeigt haben. | |||
Vom Labor- zum Industriemassstab – ein gigantischer Schritt
Lizenz schon vor Patentabschluss vergeben | |||
| Frank Nüesch, Leiter der Empa-Abteilung «Funktionspolymere» und Bin Fans Doktorvater, freut sich, dass die an der Empa gestartete Entwicklung jetzt ihren Weg in die Praxis findet: «Das ist für einen Forscher die Bestätigung seiner Arbeit». | ||
Nüesch schätzt, dass noch fünf bis zehn Jahre Entwicklungsarbeit nötig sind, bis erste, nach dem neuartigen Prinzip aufgebaute Solarmodule verkauft werden können. Den Schritt seines einstigen Studenten bewundert er jedenfalls. «Das braucht unter anderem auch einiges an Risikobereitschaft. Wir hätten die weiteren Schritte in unserem Labor nicht machen können.»
| |||
| |||
| |||